Im Frühjahr 2018 hat uns das Berliner Büro Urban Catalyst angefragt, ob wir am anstehenden Beteiligungsverfahren zur Umgestaltung des Steintorplatzes in der Innenstadt von Hannover mitarbeiten wollen. Das wollten wir gerne. Wir haben am Konzept für die Pitch-Präsentation mitgearbeitet und viele verschiedene Formate für eine im September geplante “Aktionswoche” entwickelt. Unser Doppeldecker kam zum Einsatz und wir haben, als ein für uns wichtiges Werkzeug, um die Teilnahme und Teilhabe am Prozess zu erhöhen, in Vorbereitung auf die Aktionswoche eine Zeitung geplant und geschrieben.
Kurz vor Beginn der Aktionswoche kam es leider zum Zerwürfnis zwischen uns und dem Baudezernat der Stadt Hannover, weil ein mehrfach im Vorfeld abgestimmtes Interview kurzfristig und ohne Begründung doch nicht gedruckt werden sollte. Da die Zusammenarbeit bis zu diesem Zeitpunkt auch auf anderen Ebenen schwierig war und dieser, für uns nicht nachvollziehbare Entschluss symptomatisch eben dafür, haben wir uns entschieden, aus dem Projekt auszusteigen.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist unseres Erachtens nach nicht nur das wichtigste Werkzeug und Mittel in einem Bürgerbeteiligungsverfahren, es ist auch ein, aus gutem Grund von der Verfassung geschütztes, Grundrecht in unserer Demokratie. Damit ist es für uns selbstverständlich unveräußerlich. Auch in einem Dienstleistungsverhältnis.
+ Format: Gläsernes Planungsbüro
Um Partizipationsprozesse im öffentlichen Raum zugänglicher zu machen und für alle Beteiligten Seiten leichter verständlich, haben wir das Format des gläsernen Planungsbüros entwickelt. Hier kommen Planer_innen der öffentlichen Hand und Bürger_innen direkt an einem (Arbeits-)Tisch zusammen, um Ideen nicht nur zu diskutieren, sondern direkt auch auf ihre professionelle Umsetzbarkeit zu prüfen und ein Verständnis für Machbarkeitsgrenzen zu fördern: “Schauen Sie mal hier auf den Plan, wo soll der denn hin, der Stadtwald in der Fußgängerzone? Wir können das ja mal eben gemeinsam einzeichnen…”
+ Format: G.R.I.D.
Steht für: G egebene R äume I dentifizieren und D imensionieren. Um Beteiligungsprozesse im öffentlichen Raum zum einen auf wirkungsvolle Art und Weise sichtbar zu machen und zum Anderen, um möglichst viele Menschen zu aktivieren und den Möglichkeitsraum der Veränderung klar abzustecken, verwandeln wir die Fläche, um die es geht in ein Karopapier. Wirklich. Mit Kreidefarbe und der Präzision eines Mittelstufenmathelehrers gestalten wir das Planungsgebiet um, zu einem transformativen Skizzenpapier auf dem - in Kombination mit der Prototypenwerkstatt - Ideen von Bürger_innen 1:1 räumlich verortet, verändert und getestet werden können.
+ Format: Zeitung
Insbesondere bei Beteiligungsprojekten, spielen Perspektivwechsel, das Hören von unterschiedlichen Stimmen und das Sichtbarmachen unterschiedlicher Positionen eine übergeordnete Rolle. Deshalb bieten wir maßgeschneiderte Zeitungsformate für solche Projekte, die entweder einmalig oder als Magazinreihe während der Projektlaufzeit erscheinen. Dabei handelt es sich nicht um dokumentarische Nebenprodukte, sondern als Grundbaustein für erfolgreiche und transparente Beteiligung unter Einbezug aller Akteure: eine kulturjournalistische Standortbestimmung als Ausgangspunkt für bevorstehende stadträumliche Transformation.
Fotos: China Hobson
+ Format: Prototypen Werkstatt
Entweder mobil, in unserem Bus, oder stationär bieten wir eine projektspezifische Werkstatt, ausgestattet mit dem nötigen Werkzeug und professionellen Handwerkern, die räumliche Ideen und Visionen direkt vor Ort schnell und unkompliziert in Form von Prototypen umsetzt. Auch hierbei verfahren wir nach dem Co-Creation & Co-Production-Prinzip und binden die Ideengeber_innen in die Umsetzung mit ein, ohne dass diese über handwerkliches Know-How verfügen müssen. Gemeinsam können so Ideen und ihre Wirkung besser erprobt werden als auf dem Papier: ...“Jetzt, wo diese Schaukel hier steht, würdest du dich mit deinem Kind hier aufhalten und wohlfühlen? Wenn nein, was fehlt noch?”.
+ Methode: Co-Produktion
Wir verstehen uns auch nach dem Co-Creation-Prozess nicht als reine Umsetzungsagentur, sondern sehen einen Kern unserer Aufgabe darin, möglichst viele Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Motivationen in die Umsetzung unserer Projekte miteinzubeziehen. In unseren Entwürfen arbeiten wir deshalb nicht nur ortsspezifisch, sondern auch gruppenspezifisch.
+ Methode: Performativer Urbanismus
Ein Verständnis von Stadtentwicklung, Architektur und die Aneignung von Stadt, nicht nur als urbanem Handlungsraum und Handlungsrahmen, sondern als in sich performatives Sujet: Nicht (nur) Performance in der Stadt, sondern die Stadt als Performance!
+ Methode: Mobile Intervention
Dank unseres ältesten Teammitglieds - einem Doppeldeckerbus mit Baujahr 1979 - können wir für eigentlich jedes Projekt und jeden Anlass eine maßgeschneiderte mobile Intervention organisieren, die nicht nur Leute mitnimmt und Ideen irgendwo hinbringt, wo sie vorher nicht waren, sondern auch zusätzlich Aufmerksamkeit generieren und sämtlichen (oberflächlichen) Transport- und (tiefergehenden) Transferfragen auf einen Schlag lösen.
Kunde: Stadt Hannover
Jahr: 2018
Ort: Hannover, Deutschland
Partner: Urban Cathalyst Studio
Medien: Interview Wohnart Magazin
Unsere Stellungnahme zu unserem
Austieg aus dem Projekt
Kategorien:
Fotos: China Hobson
Im Frühjahr 2018 hat uns das Berliner Büro Urban Catalyst angefragt, ob wir am anstehenden Beteiligungsverfahren zur Umgestaltung des Steintorplatzes in der Innenstadt von Hannover mitarbeiten wollen. Das wollten wir gerne. Wir haben am Konzept für die Pitch-Präsentation mitgearbeitet und viele verschiedene Formate für eine im September geplante “Aktionswoche” entwickelt. Unser Doppeldecker kam zum Einsatz und wir haben, als ein für uns wichtiges Werkzeug, um die Teilnahme und Teilhabe am Prozess zu erhöhen, in Vorbereitung auf die Aktionswoche eine Zeitung geplant und geschrieben.
Kurz vor Beginn der Aktionswoche kam es leider zum Zerwürfnis zwischen uns und dem Baudezernat der Stadt Hannover, weil ein mehrfach im Vorfeld abgestimmtes Interview kurzfristig und ohne Begründung doch nicht gedruckt werden sollte. Da die Zusammenarbeit bis zu diesem Zeitpunkt auch auf anderen Ebenen schwierig war und dieser, für uns nicht nachvollziehbare Entschluss symptomatisch eben dafür, haben wir uns entschieden, aus dem Projekt auszusteigen.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist unseres Erachtens nach nicht nur das wichtigste Werkzeug und Mittel in einem Bürgerbeteiligungsverfahren, es ist auch ein, aus gutem Grund von der Verfassung geschütztes, Grundrecht in unserer Demokratie. Damit ist es für uns selbstverständlich unveräußerlich. Auch in einem Dienstleistungsverhältnis.
+ Format: Gläsernes Planungsbüro
Um Partizipationsprozesse im öffentlichen Raum zugänglicher zu machen und für alle Beteiligten Seiten leichter verständlich, haben wir das Format des gläsernen Planungsbüros entwickelt. Hier kommen Planer_innen der öffentlichen Hand und Bürger_innen direkt an einem (Arbeits-)Tisch zusammen, um Ideen nicht nur zu diskutieren, sondern direkt auch auf ihre professionelle Umsetzbarkeit zu prüfen und ein Verständnis für Machbarkeitsgrenzen zu fördern: “Schauen Sie mal hier auf den Plan, wo soll der denn hin, der Stadtwald in der Fußgängerzone? Wir können das ja mal eben gemeinsam einzeichnen…”
+ Format: G.R.I.D.
Steht für: G egebene R äume I dentifizieren und D imensionieren. Um Beteiligungsprozesse im öffentlichen Raum zum einen auf wirkungsvolle Art und Weise sichtbar zu machen und zum Anderen, um möglichst viele Menschen zu aktivieren und den Möglichkeitsraum der Veränderung klar abzustecken, verwandeln wir die Fläche, um die es geht in ein Karopapier. Wirklich. Mit Kreidefarbe und der Präzision eines Mittelstufenmathelehrers gestalten wir das Planungsgebiet um, zu einem transformativen Skizzenpapier auf dem - in Kombination mit der Prototypenwerkstatt - Ideen von Bürger_innen 1:1 räumlich verortet, verändert und getestet werden können.
+ Format: Zeitung
Insbesondere bei Beteiligungsprojekten, spielen Perspektivwechsel, das Hören von unterschiedlichen Stimmen und das Sichtbarmachen unterschiedlicher Positionen eine übergeordnete Rolle. Deshalb bieten wir maßgeschneiderte Zeitungsformate für solche Projekte, die entweder einmalig oder als Magazinreihe während der Projektlaufzeit erscheinen. Dabei handelt es sich nicht um dokumentarische Nebenprodukte, sondern als Grundbaustein für erfolgreiche und transparente Beteiligung unter Einbezug aller Akteure: eine kulturjournalistische Standortbestimmung als Ausgangspunkt für bevorstehende stadträumliche Transformation.
+ Format: Prototypen Werkstatt
Entweder mobil, in unserem Bus, oder stationär bieten wir eine projektspezifische Werkstatt, ausgestattet mit dem nötigen Werkzeug und professionellen Handwerkern, die räumliche Ideen und Visionen direkt vor Ort schnell und unkompliziert in Form von Prototypen umsetzt. Auch hierbei verfahren wir nach dem Co-Creation & Co-Production-Prinzip und binden die Ideengeber_innen in die Umsetzung mit ein, ohne dass diese über handwerkliches Know-How verfügen müssen. Gemeinsam können so Ideen und ihre Wirkung besser erprobt werden als auf dem Papier: ...“Jetzt, wo diese Schaukel hier steht, würdest du dich mit deinem Kind hier aufhalten und wohlfühlen? Wenn nein, was fehlt noch?”.
+ Methode: Co-Produktion
Wir verstehen uns auch nach dem Co-Creation-Prozess nicht als reine Umsetzungsagentur, sondern sehen einen Kern unserer Aufgabe darin, möglichst viele Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Motivationen in die Umsetzung unserer Projekte miteinzubeziehen. In unseren Entwürfen arbeiten wir deshalb nicht nur ortsspezifisch, sondern auch gruppenspezifisch.
+ Methode: Performativer Urbanismus
Ein Verständnis von Stadtentwicklung, Architektur und die Aneignung von Stadt, nicht nur als urbanem Handlungsraum und Handlungsrahmen, sondern als in sich performatives Sujet: Nicht (nur) Performance in der Stadt, sondern die Stadt als Performance!
+ Methode: Mobile Intervention
Dank unseres ältesten Teammitglieds - einem Doppeldeckerbus mit Baujahr 1979 - können wir für eigentlich jedes Projekt und jeden Anlass eine maßgeschneiderte mobile Intervention organisieren, die nicht nur Leute mitnimmt und Ideen irgendwo hinbringt, wo sie vorher nicht waren, sondern auch zusätzlich Aufmerksamkeit generieren und sämtlichen (oberflächlichen) Transport- und (tiefergehenden) Transferfragen auf einen Schlag lösen.
⟶ Alle Methoden & Formate
Kunde: Stadt Hannover
Jahr: 2018
Ort: Hannover, Deutschland
Partner: Urban Cathalyst Studio
Medien: Interview Wohnart Magazin
Unsere Stellungnahme zu unserem
Austieg aus dem Projekt
Kategorien: